Abstract: Martin Baumeister widmet sich in diesem Beitrag der Frage der fließenden Grenzen zwischen literarischer Erzählung und Geschichtswissenschaft am Beispiel eines internationalen Bestsellers, einer Mussolini-Biographie in Romanform von Antonio Scurati. Analysiert werden die Reaktionen von Historikern auf den Roman zwischen Abwehr und Zustimmung im Wechselspiel mit Deutungen des Werks durch den Autor. Dabei wird der Anspruch des »Dokumentarromans« auf historische Authentizität und Objektivität mit Blick auf die narrativen Techniken des Textes hinterfragt. Scuratis Behauptung, mit den Mitteln seines Romans einen »neuen Antifaschismus« zu befördern, erweist sich angesichts seiner Grenzverwischungen zwischen Fiktion und historischer Analyse als hoch problematisch und ambivalent.
No Comments.