Abstract: Die Mangelsituation auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt hat sich in der letzten Dekade stetig verfestigt. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Seiteneinstieg in den Lehrer:innenberuf im Freistaat Sachsen am Beispiel der TU Dresden. Zunächst wird erläutert, wie der Seiteneinstieg rechtlich in Sachsen figuriert ist und wie die wissenschaftliche Ausbildung als zentrales Qualifikationselement zur Professionalisierung von Seiteneinsteiger:innen am Beispiel des Projekts BQL (Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften) an der TU Dresden umgesetzt wird. Anschließend werden einige Ergebnisse der Begleitforschung des ZLSB zum Programm präsentiert und diskutiert. Dazu wurden 705 schriftliche Interviews zu Beginn und 204 zum Ende des Seiteneinstiegprogramms ausgewertet. Im Fokus stehen dabei die Gelingensbedingungen und berufsspezifische Professionalisierungsmerkmale des Seiteneinstieges. Im Besonderen werden Selbsteinschätzungen und berufsbezogene Überzeugungen sowie Berufswahlmotive untersucht. Um mögliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu grundständigen Lehramtsstudierenden aufzuzeigen, werden die Ergebnisse mit Befunden aus der Begleitforschung zu regulären Lehramtsstudiengängen an der TU Dresden verglichen. Bei Seiteneinsteiger:innen zeigt sich eine sehr hohe Ähnlichkeit zu den Ergebnissen bei Lehramtsstudierenden. Nur in wenigen Aspekten der Befragungen finden sich Befunde, die zeigen, dass bei Seiteneinsteiger:innen z.B. eine höhere Autonomie bei der Berufswahlentscheidung und weniger stark extrinsisch geprägte Entscheidungen und Wahrnehmungen zum Lehrkräfteberuf vorherrschen. (DIPF/Orig.)
No Comments.